Ein See zwischen sanften Bergketten ist der Grundstein für hervorragendes Essen und Trinken, dessen Geschmacksnoten durch das Mikroklima und durch die Zivilisationen entwickelt wurde, die in dieser Gegend gelebt haben. Der Geschmackspalette reicht über Fisch, Fleisch und Gewürze, die sich miteinander verbinden, gekrönt von einer Jahrhunderte alten Tradition in der Herstellung von extra nativem Olivenöl und Wein. Eine Küche, die ihre Wurzeln in der etruskischen Zivilisation hat. Zusammengefaßt sind es die umbrischen und toskanischen Eigenschaften, die ihre Besonderheit ausmacht, wie es nur in Grenzgebieten anzutreffen ist. Die Rezepte auf Seefischbasis machen einen wichtigen Teil der lokalen Küche aus. Schleie, Hecht, Karpfen, Aal, Stint, Barsch sind echte kulinarische Schätze, auch die der lokalen Wirtschaft. Mit dem Fisch aus dem See entstehen schmackhafte Gerichte wie der Carpa Regina in porchetta (Königskarpfen), gebacken im Ofen, gewürzt mit gehacktem Speck, Knoblauch, Salz, Pfeffer, Fenchel. Der Brustico (geröstetes Barsch- oder Hechtfilet) und der Tegamaccio (Fischeintopf Trasimeno-Stil) sind zwei weitere Gerichte, die vom Trasimeno “erzählen”. Beim Brustico werden die Fische, ungehäutet, aber geschuppt, über Holzkohle (Kaminfeuer) mit dem Schilf des Sees gebraten: filettiert und gewürzt und mit lokalem Olivenöl und Zitrone zubereitet. Der Tegamaccio stattdessen ist eine Suppe, gekocht bei schwacher Hitze über Holzkohle, in alten Tontöpfen, die dem Rezept den Namen geben. Sie wird unter Verwendung von drei Sorten Fisch zubereitet, d.h. mit Schlei, Hecht und Aal, dazu Tomaten, Olivenöl, Salz, Pfeffer und Peperoncino. Auch Hülsenfrüchte und Gemüse haben einen Ehrenplatz in der heimischen Küche. Ohne Zweifel gehört lt. Slow Food die Fagiolina Trasimeno dazu: eine sehr kleine Hülsenfrucht (Bohne) in verschiedenen Farben, auch Risina del Lago genannt. Es ist ein echtes Nischenprodukt, dessen Ernte manuell erfolgt, nach wie vor unverändert und unverfälscht ein Erbe der biologischen Vielfalt ist, und die bereits eine formidable Nahrung der Etrusker war. Auch der Boden verleiht der lokalen Küche wertvolle Inhaltsstoffe: wilder Spargel und Pilze, die die handgemachte Pasta, Omelettes und leckere Beilagen begleiten.
Es ist eine Gegend von hohem ökologischen Wert, bei dem die wertvolle Produktion von Honig nicht vergessen werden darf, angefangen beim Wildblumen-Honig bis hin zu vielen Einzel-Honigsorten, die von zahlreichen kleinen Produzenten hergestellt werden, so daß es nicht ungewöhnlich ist, daß man überall in der Landschaft kleine Gruppen von Bienenkästen sehen kann. Königin der Gewürze am Trasimeno ist der Safran: Città della Pieve, zusammen mit Cascia, ist einer von zwei Orten in Umbrien, der für die Produktion der zarten Blüten geeignet ist. Die Statuten von Perugia aus dem Jahre 1279 dokumentiert die alte Pieveser Tradition. Im Jahre 2002 entstand das Consorzio “Il Croco di Pietro Perugino - Zafferano di Città della Pieve".
Aber der Trasimeno ist auch eins der Gebiete, die sich am besten für die Herstellung von Wurstwaren eignen: die typisch lokalen Produkte sind der Schinken, die Salsiccia, die Salami, die Coppa und der Capocollo, zubereitet nach traditionellen, umbrischen Rezepten und nach Kriterien der Qualität und Echtheit. Diese Produkte werden sehr häufig bei lokal traditionellen Gerichten als Vorspeise angeboten, als Begleitung der Torta al Testo (eine Art Fladenbrot) oder Osterkuchen (Torta di Pasqua-herzhafter Kuchen, panettone-ähnlich).
Das Klima “küsst” geradezu die Natur und fordert die Produktion von Olivenöl und Wein heraus, die weise Begleiter der lokalen Gerichte sind. Die hügelige Gegend um den Lago Trasimeno, wurde ursprünglich von den Umbrern (auch Umbrier - 1. Jahrtausend v.Chr., Anm.d.Ü.), dann von den Etruskern und später von den Römern und von den lokalen Menschen kultiviert. Die Weinproduktion war daher konstant über die Zeit der Favorit, dazu belohnt durch das Seeklima und durch die Berghänge. Heute zählen zum Doc Colli del Trasimeno vier Weißweine, fünf Rotweine, ein Spumante Classico und mehrere Einzelrebsorten (Grechetto, Merlot, Cabernet Sauvignon, Gamay e relative Riserve). Die Produktion von Olio extravergine d´oliva grenzt an Exzellenz: Olivenhaine “klettern” auf die Hügel, die Farbe eine grüne bis goldgelbe, ein sanft bitteres und würziges Aroma, das alles maßgeschneidert zu sein scheint, um eine “Ehe” mit dem Fisch und dem Gemüse der Region einzugehen. All dies und noch viel mehr macht das Olio DOP “Umbria” mit der geografischen Bezeichnung “Colli del Trasimeno” aus, eine Frucht dieser Gegend mit den besonderen Eigenschaften des Bodens und seines Mikroklimas, die ein entscheidendes Gewicht haben für die charakteristische Qualität des Olivenöls.